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1315. Mai 23. Neisse.

X kal. Jun.

Heinrich, Bischof von Breslau, urkundet als von beiden Parteien gewählter Schiedsrichter in einer Streitsache zwischen Ritter Johann, bischöflichem Vogt zu Neisse, und den dortigen Fleischern über den Zins von dem dortigen Schlachthause, dem sogen. Kutilhof, dass fortan die Fleischer dem Vogte jährlich 16 M. Prager Groschen polnischer Zahl und ebensoviel Stein Unschlitt und ausserdem die Eingeweide einer Kuh oder eines Ochsen entrichten sollen, womit aber auch die Ansprüche des Vogtes ganz abgefunden sein sollen.

Z.: die Herren Nikolaus v. Banz Archidiakon v. Liegnitz, Mag. Arnold Archidiakon v. Glogau Bresl. Kanoniker, die bischöfl. Ritter Gotfried v. Zuch(t)endorf und Hermann v. Crepindorf, Jakob bischöfl. Claviger v. Neisse und die Neisser Bürger Gotfried v. Patschkau, Ulrich Merclini, Hartlib gen. v. Münsterberg, Hartlib v. Grottkau und Konrad v. Laa (Lohe).


Aus dem Or. im Besitze des Neisser Fleischermittels mit dem Siegel des Bischofs an Seidenfäden, nämlich dem zweiten, welches Heinrich als den XVII. Bischof Breslaus bezeichnet, nebst Rücksiegel abgedr. v. Kastner im 15. Berichte der Neisser Philomathie 1867 S. 65.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.